Auf dem anderthalb-stündigen Rundgang in der Schwäbisch Gmünder Innenstadt erzählte die Gästeführerin die Geschichte bemerkenswerter Frauen aus Schwäbisch Gmünd, die durch ihr Engagement und ihr Wirken Spuren hinterlassen haben und Teil der Gmünder Stadtgeschichte sind.
Der Rundgang begann am Spital mit der Lebensgeschichte der Anna Straisserin, die als Witwe das Handelsgeschäft ihres Mannes weiterführte. Dadurch finanziell unabhängig stiftete sie 1443 dem Spital 2000 Pfund Heller. Damit sicherte sie die Versorgung der acht ärmsten und kränksten Personen im Spital. Das Spital ist auch Gedenkort für die Dichterin Hildegard Meschenmoser und für Else Mahler, die erste niedergelassene Ärztin in Schwäbisch Gmünd, die auch als eine der ersten Frauen ein Medizinstudium absolvierte.
Weiter gings zu der Gedenktafel von Katharina Czisch, die nach dem Krieg die Nothilfe in der Stadt aufgebaut und später das Kinderhilfswerk Terre des Hommes mitgegründet hat. Nächste Station: Erika Künzel. Sie vermachte ihr Vermögen der Städtischen Musikschule. Diese Stiftung sorgt noch heute dafür, dass alle Gmünder Grundschüler kostenlos Unterricht für ein Musikinstrument erhalten.
Am Rathaus und Münsterplatz informierte uns die Gästeführerin über die Vitae der Anna Ramsayer, erste Gemeinderätin in Gmünd, und der Luise Grimminger, Gemeinderätin und Vorsitzende der Deutschen Demokratischen Partei und des Evangelischen Frauenbundes. Wir erfuhren einiges über die Malerin Klara Fehrle und die Gründerin der VHS Irma Schmücker. In der Klösterleschule wurde das Leben der Beginen im Mittelalter lebendig dargestellt.
Diese Stadtführung vermittelte, wie sehr mutige und engagierte Frauen die Geschichte und das Leben in Schwäbisch Gmünd prägten.