Vortrag von Karin Pfisterer, Dipl Ing. (FH) Bekleidungstechnik, Technische Betriebswirtin (IHK)
Sind Sie auch schon in einem Laden gestanden und beim Lesen der vielen unterschiedlichen Materialbezeichnungen auf den Etiketten verzweifelt? In dieser Situation wird einem bewusst, wie wichtig es im Alltag ist, zu wissen welche Materialien es gibt und welche Eigenschaften diese haben. Sich ohne Fachwissen zurecht zu finden ist nicht einfach. Durch den spannenden Vortrag von Frau Pfisterer haben wir viel gelernt und fühlen uns jetzt sicherer im Textiliendschungel. Dieser Vortrag ist sehr zu empfehlen.
Hier erhalten Sie einen kurzen Einblick in den Vortrag:
Fasergewinnung, -herstellung und -veredelung bestimmen die Eigenschaften des fertigen Stoffs.
Naturfasern sind pflanzlichen und tierischen Ursprungs. Bei diesen Fasern gibt es wenig Veränderungsmöglichkeiten im Herstellungsprozess. Dennoch gibt es auch in diesem Bereich immer wieder Innovationen. Aktuell werden – im Versuchsstadium – Fasern aus Eiweiß, z.B. Kasein, hergestellt. Und der Hersteller verspricht, dass hierzu nicht trinkbare Milch verwendet wird.
Die Verwendung von Baumwolle oder anderen Naturfasern bedeutet nicht automatisch Umweltverträglichkeit. Dies hängt vom Anbau und Hersteller ab. Beispielsweise werden Baumwollstoffe zu 50 bis 60 % aus genmanipulierter Baumwolle hergestellt.
Wie weiß ich, ob Naturfassern ökologisch unbedenklich sind? Hier helfen Umweltsiegel. Was bedeutet welches Siegel?
Infos hierzu finden Sie hier: ETT Textilien Labelbeschreibung
Chemiefasern können aus natürlichen Polymeren hergestellt werden (z.B. Zellulose, Bambus) oder synthetisch erzeugt aus Erdöl. Sie können so gestaltet werden, dass sie nahezu für alle Zwecke einsetzbar sind. Jeder Hersteller hat sozusagen sein eigenes Rezept und einen eigenen Namen für das Material. Beispielsweise ist Polyester – PES u.a. unter folgenden Namen auf dem Markt: Thermolite, Polarguard, Trevira, Diolen.
Reich bebildert beschrieb die Referentin den Herstellungsprozess verschiedener Chemiefasern wie z.B. Elastan, Mikofasern, usw. Sie zeigte die speziellen Eigenschaften von Klimastoffen auf und wie Atmungsaktivität bei diesen Stoffen funktioniert.
Folgende Fragestellungen wurden uns veranschaulicht: Was ist der Unterschied zwischen Goretex und Sympatex? Der Unterschied von mikroporöser Membran und kompakter Membran? Was sagt die Wassersäule aus? Was muss ich beachten, wenn ich eine atmungsaktive Jacke trage, damit ich nicht darunter schwitze? Was ist Softshell, wie werden diese Laminate hergestellt und welche Eigenschaften haben sie?
Und ganz wichtig: Wie pflege ich meine Funktionskleidung, damit sie lange hält und keine ihrer Eigenschaften verliert.
Pflegetipps zu Funktionskleidung siehe hier: PFLEGE VON FUNKTIONSKLEIDUNG