Wanderung zur Burg Waldenstein

„Auf den Spuren der nächsten Krimilesung“ lautete das Motto unserer diesjährigen Wanderung. An diesem heißen Junitag startete die Wandergruppe um 14 Uhr am Parkplatz der Sternwarte bei Langenberg. Der Weg durch den Wald war angenehm schattig. Das letzte Stück des Weges belohnte uns mit einem atemberaubenden Ausblick auf Rudersberg, eingebettet zwischen Streuobstwiesen und Wald.

Auf der Burg Waldenstein waren Kaffee, kalte Getränke und leckere Obst- und Käsekuchen für uns im stimmungsvollen Burgstüble bereit gestellt. Unsere LandFrauen, die nicht gewandert waren, hatten es sich bereits an den schön gedeckten Tischen gemütlich gemacht. Nachdem alle gestärkt waren, trug die Vorsitzende Elisabeth Jacobi kurz die Geschichte der Burg vor, die bereits 1251 urkundlich erwähnt wird.

Anschließend konnte sich Jede in und um die Burg Eindrücke verschaffen. Das historische Gemäuer und die idyllische Umgebung sind Schauplatz eines Kriminalromans der Steinenberger Autorin Marina Kunzi, deren Krimilesung drei Wochen später in Welzheim war.

Wer wollte, konnte sich vor dem Rückweg mit einem Vesper stärken. Gegen 18 Uhr machten sich die letzten Frauen auf den Heimweg. Viele Teilnehmerinnen haben sich für den gelungenen Nachmittag bedankt.

Lehrfahrt zu Lingelbachs Scheune

Die Fahrt war ganz ausgebucht und nur dadurch, dass uns das Omnibusunternehmen Maier kurzfristig einen größeren Bus zur Verfügung stellte, konnten alle, die sich angemeldet hatten, mitfahren. Prof. Dr. Bernd Lingelbach und zwei Feinoptiker, eine junge Frau und ein junger Mann, führten uns zwei ½ Stunden durch die Scheune in Abtsgmünd-Leinroden.

Die Scheune wurde in den vergangenen zwanzig Jahren von Prof. Dr. Bernd Lingelbach, vielen Studierenden der Hochschule Aalen Technik und Wirtschaft sowie zahlreichen ehrenamtlichen Helfern gestaltet. Viele selbst konstruierte und realisierte Exponate, zahlreiche Schenkungen und gelegentliche Ankäufe machen sie zu einer der größten Sammlungen optischer Phänomene weltweit. Die Scheune ist dem Institut für Augenoptik in Aalen angegliedert. Dieses Institut ist eine Filiale der Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung. Namhafte Partner und Sponsoren unterstützen die Sammlung, wie das Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik, um nur ein Beispiel zu nennen.

Die Wahrnehmung entspricht nicht immer der physikalischen Realität. Hierfür gibt es in der Scheune eine Vielzahl von beeindruckenden Beispielen. Prof. Dr Bernd Lingelbach ist ein international anerkannter Experte im Bereich der Täuschungen, denen unser Gehirn erliegt. Er und seine Helfer führten uns mit viel Humor und Engagement durch „sein Haus“.Wir lernten im spielerischen Umgang mit verschiedenen Objekten die Fehler unserer Wahrnehmung kennen. Uns wurde bewusst gemacht, was visuelle Wahrnehmung bedeutet: aus einem zweidimensionalen Bild im Auge wird im Gehirn ein dreidimensionales Bild vom Objekt konstruiert. Das Gehirn handelt dabei nach bestimmten Regeln. Begriffe wie Thatcher-Illusion und Beuchet-Stuhl sind künftig für uns keine böhmischen Dörfer mehr.

Am Ende der kurzweiligen und interessanten Führung hatten wir längst nicht alles in der Scheune gesehen. Viele wären gerne immer noch geblieben und regten an, dass wir die Sammlung nochmals besuchen könnten.

Unser erlebnisreicher Nachmittag fand seinen Abschluss in der Gaststätte Kocherbähnle in Gaildorf-Unterrot.

Unser Verein feiert seinen 70. Geburtstag

Ein 70. Geburtstag ist etwas Besonderes – bei Menschen und Vereinen. Deshalb haben die Vorstandsfrauen für die Jubiläumsfeier ein abwechslungsreiches Programm „gebacken“.

Die AWO-Hausmusikanten sorgten für Begrüßung, Abschluss und die musikalischen Zwischentöne. Die Vorsitzende Elisabeth Jacobi begrüßte die anwesenden 160 Mitglieder, die männliche Helfertruppe und die Gäste aus den Nachbarvereinen sowie die Ehrengäste Bürgermeister Bernlöhr und Vorsitzende des Kreis-LandFrauenverband Rems-Murr Ursula Vollmer. Sie schaute auf die Geburtsstunde des Vereins zurück, darauf was damals die Frauen beschäftigte und führte ins Heute und die aktuellen Schwerpunkte: Ernährung, Gesundheit, Bildung und weitere Themen. Sie arbeitete die Parallelen und Unterschiede zwischen damals und heute heraus und schloss mit einem Zitat von Marie-Luise Gräfin Leutrum von Ertingen, der ersten Präsidentin des LandFrauenverband Württemberg-Baden e.V.: „Die Vereine werden das sein, was wir selbst aus ihnen machen, und je mehr sich lebendig beteiligen, desto fruchtbarer wird es für alle sein.“

Bürgermeister Bernlöhr ging in seinem Grußwort u.a darauf ein, dass bei den Menschen vieles an Wissen und Bewusstsein um die Zusammenhänge rund um Lebensmittel, Tierhaltung und Umwelt verloren ginge, was frühere Generationen mit der Muttermilch aufgesogen hätten. Bezogen auf den Strukturwandel in der Landwirtschaft sind für Bernlöhr die LandFrauen unentbehrlich, da sie genau im Trend der Zeit liegen.

Ursula Vollmer, die Kreisvorsitzende, war die letzte Grußwort-Rednerin. Sie lobte unseren Verein für die breite Angebotspalette und wünschte uns, dass er weiter wachsen und gedeihen möge.

Die 2. Vorsitzende Johanna Wiesenmaier verlas das Grußwort der Präsidentin des LandFrauenverband Württemberg-Baden e.V., die den Welzheimer LandFrauen ein Kompliment für ihre offene und moderne Ausrichtung des Vereins machte und diesem eine positive Entwicklung wünschte.

Das gemeinsame Singen des LandFrauenliedes leitete über zum nächsten Teil des Programms, einem kleinen Ausschnitt aus unserem Bewegungsangebot. Die Gymnastikgruppen Breitenfürst und Welzheim präsentierten gemeinsam eine kurze Runde Zirkeltraining. Die Senioren-Gymnastikgruppe Welzheim zeigte mittels schicker schwarzer Hüte wie flotte Bewegung im Sitzen aussehen kann. Auch die Linientanzgruppe bot Kostproben ihres Könnens und wurde erst nach einer Zugabe von der Bühne entlassen.

Inzwischen war das warme Buffet angerichtet, wo jedermann sich etwas nach seinem Gusto aussuchen konnte. Frisch gestärkt amüsierten sich die Gäste über „Dr siebzigschde Geburdsdag“ von Erika Österle und Johanna Wiesenmaier, die einen humorvollen Einblick in die Vereinsgeschichte boten.

Als „Nachtisch“ war das Improvisationstheater „Wilde Bühne“ aus Stuttgart eingeladen. Die Schauspieler bespielten in improvisierten Szenen Begriffe, die ihnen aus dem Saal zugerufen wurden. Sie verzauberten mit Grimassen und spontan erfundenen Nonsens-Geschichten , in denen sie die Emotion „saumäßig guad“, den Musikstil „Rock’n Roll“, das Land „Spanien“ und den Spielstil „Drama“ in Grimassen, Dialogfragmente und Musik umsetzten. Um die bedrohte Spezies „Fleischfresser“ ging es im Musikbeitrag, der Heavy Metal, Schlager und das erotische Flair des Tango aufgriff. Ein Straßenkehrkurs endete beim Seelen-Kehraus und das „Applausometer“ erreichte die ohrenbetäubende Marke 231, das Zeichen für begeisterte Zuschauer.

Umhängetasche aus alten Kleidern nähen

Der Freundeskreis Asyl Welzheim und die LandFrauen Welzheim organisierten ein gemeinsames Kreativangebot. Fünf Flüchtlingsfrauen und fünf LandFrauen trafen sich zwei Mal Donnerstag Vormittags in der Kleiderkammer des Freundeskreises Asyl.

Aus gebrauchten Kleidern, die anderweitig nicht mehr verwendbar waren, nähten die Frauen sich einen Shopper aus zwei unterschiedlichen Stoffen. Unter Anleitung der aus Afghanistan stammenden Schneiderin Wasima Sakhizada entstanden die Taschen Schritt für Schritt: Auswahl der Stoffe, Schnittmuster erstellen, zuschneiden, anpassen, anstückeln (mit der Problemstellung: wie lege ich das alte Hemd oder die Hose, damit die Knöpfe oder Nähte nicht im Weg sind), einsäumen, heften, Teile zusammen nähen und Zierelemente anbringen.

Allen Teilnehmerinnen hat das gemeinsame Arbeiten und der Austausch sichtlich Spaß gemacht. Bewundernswert war, wie ruhig und gelassen Wasima allen geholfen hat, auch wenn drei Frauen gleichzeitig nach ihr riefen. Schwierigkeiten bei der der Verständigung gab es keine, denn beim Nähen können lange Erklärungen durch einfaches Zeigen ersetzt werden.