Vorsorgende Papiere

Vortrag von Andreas Just, Volljurist und Dipl.-Verwaltungswirt (FH)

Unter dem Begriff „Vorsorgende Papiere“ versteht man die Vorsorgevollmacht, die Betreuungsverfügung und die Patientenverfügung, die manchmal sehr irreführend auch als „Patiententestament“ bezeichnet wird. Die vorsorgenden Papiere betreffen nämlich nur ganz am Rande die Situation nach dem Tod, wie das bei einem Testament der Fall ist, sondern fast ausschließlich die Situation eines lebenden Menschen, der durch Krankheit oder andere Umstände nicht mehr in der Lage ist, seine Dinge zu regeln. Hat man für eine solche Situation nicht rechtzeitig vorgesorgt, bekommt der/die Betroffene vom Staat einen sogenannten „Betreuer“ vor die Nase gesetzt, der im Rahmen seiner Zuständigkeit rechtsverbindlich über die Person bestimmen kann. Das kann durch das rechtzeitige Erstellen von vorsorgenden Papieren verhindert werden.

Was hierbei zu beachten ist erläuterte der frühere Welzheimer Rechtsanwalt Andreas Just, der selbst ca. 15 Jahre die Funktion eines Betreuers ausgeübt hat und seit fast 20 Jahren in der ehrenamtlichen Sterbebegleitung in der Hospizstiftung Rems-Murr-Kreis e.V. tätig ist. Das Schaubild oben ist ein Ausschnitt aus der von Herrn Just zur Verfügung gestellten Tischvorlage.

Wir freuen uns, dass der Vortrag zu diesem wichtigem Thema so gut besucht war!

Mexico – Einblicke in Kultur und Alltag

Die Referentin Elisabeth Jacobi nahm die Anwesenden mit auf eine Reise durch Mexiko. Viele Fotos zeigten Weltkultur-Erbestätten wie das sagenhafte Teotihuacán, Chichén Itzá und einige andere ebenso eindrucksvolle und bedeutende. Abseits touristischer Wege konnte man die grandiose Natur sehen aber auch etwas über den Alltag der Einheimischen erfahren, beispielsweise wie der Tag der Toten “Día de Muertos” gefeiert wird oder eine Feria in einer Kleinstadt erleben.

Aromapflege – Aromaöle, Wirkung und Anwendung

Vortrag Aromapflege: Aromaöle – ihre Wirkung auf den Körper und Anwendung zu Hause von Claudia Jenöfi

Die Referentin ist Altenpflegerin und hat sich, beruflich und privat, mit dem Thema Aromapflege intensiv befasst und entsprechendes Wissen angeeignet.

Zunächst definierte sie für die Zuhörerinnen, was Aromapflege ist, nämlich die kontrollierte Anwendung von natürlichen, ätherischen Ölen um körperliche und psychische Gesundheit zu erhalten.
Vorgestellt wurden fünf verschiedene Aromaöle: Cajeput, Wintergrün, Zitrone, Lavendel fein und Rosengeranie. Neben Herkunft, Wirkung und Haltbarkeit wurde insbesondere die Anwendung ausführlich besprochen.
Diese Düfte konnten auch erschnuppert werden, so dass jede Anwesende für sich entscheiden konnte, welcher Duft ihr besonders zusagt und welcher ihr unsympathisch ist. Denn auch dies ist wichtig für die Anwendung.
Nach der Theorie zeigte Claudia Jenöfi einfache Rezepte für Raumbeduftung, Raumspray, Waschung, Handpeeling sowie die Anwendung von Ölkompressen.
Damit hatten die Teilnehmerinnen eine Grundlage erhalten, künftig einige Aromaöle anzuwenden. Auch unter Einhaltung aller Hygienevorschriften, die der Corona-Pandemie geschuldet sind, konnte einiges gezeigt und anschaulich erklärt werden. Ein lohnender Abend – und vielleicht gibt es irgendwann eine Fortsetzung zu diesem Thema.

Stimmungsvolle Frauen-Fasnet

Am schmotzige Donnerstich regieren andernorts die Frauen, sie stürmen Rathäuser oder ziehen durch die Innenstadt.
Der harte Kern der Welzheimer LandFrauen dagegen stürmte abends die Gaststätte Schützenhaus. Walter Weber animierte mit einem gelungenen Musikmix zu guter Laune und Lust zum Tanzen. Die originellen Kostüme boten mancherlei Vorlage für Zitate und Bonmots. Alle beteiligten Närrinnen waren sich einig: kulinarisch, musikalisch und stimmungsmäßig ein rund herum gelungener Abend!

Versicherungen im Alter – welche sind notwendig und nützlich

Vortrag von Karola Ulrich-Weber, Versicherungs- und Finanzanlagenfachfrau sowie Bezirksleiterin

Die Referentin beschrieb anhand einer Versicherungspyramide welche Versicherungen man bis zum 60. Lebensjahr zur Sicherung des Lebensstandards unbedingt haben sollte, wie eine Krankenversicherung, und welche bei bestimmten Voraussetzungen nützlich sind. Hierzu zählen Privat- und Amtshaftpflichtversicherung, eine Gehaltsabsicherung durch private Unfallversicherung (Invalidität) und / oder Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsversicherung (Erkrankung, Unfall). Darauf aufbauend ist die Altersvorsorge durch Lebens- und Rentenversicherung, der Vermögensaufbau und die Absicherung des vorhandenen Vermgöens durch Hausrat-, Wohngebäude, Rechtsschutz- und Kfz-Versicherung sinnvoll. Auch die Zusatzversicherungen für Krankheits- und Pflegekosten wurden erwähnt.

Auch in Form einer Pyramide erklärte Karola Ulrich-Weber anschließend welche Versicherungen ab 60 Jahre bzw. ab Eintritt ins Rentenalter noch benötigt werden und welche überflüssig sind.

Wichtige Hinweise waren, dass eine Pflegezusatzversicherung rechtzeitig abzuschließen ist, da Versicherungsleistungen von der staatlichen Versicherung erst nach einer Wartezeit von drei Jahren und von den privaten Versicherungen (mit Gesundheitsprüfung) erst nach fünf Jahren zu erwarten sind.

Außerdem wies uns die Referentin darauf hin, dass Unfallversicherungen oft ab dem 65.Lebensjahr eine Reduzierung der Leistung bzw. teilweise keine Leistung mehr gewähren, obwohl der Beitrag gleich bleibt oder sogar ansteigt. Die Höhe des Beitrags steigt oft auch beispielsweise mit dem 63./73./80 Lebensjahr. Hier wäre eine Umstellung des Vertrags wichtig.
Sollte jemand in eine Pflegestufe eingestuft werden, zahlt die Unfallversicherung nicht mehr und ist somit überflüssig.

Allgemein gilt: auch wenn es noch so viele Seiten Kleingedrucktes gibt, sollten diese aufmerksam gelesen werden. Bestehende Verträge sollten regelmäßig überprüft werden.

Theaterprojekt „Hallo Oma, ich brauch‘ Geld

Im Rahmen eines Seniorennachmittags im Dietrich-Bonhoeffer-Haus wurde vor einem vollen Saal das interaktive Theaterstück „Hallo Oma, ich brauch Geld“ aufgeführt. Hier finden Sie eine kurze Zusammenfassung der Inhalte und die wichtigsten Tipps dazu.

Enkeltrick:
Die Schauspielerinnen Yasmin Röckel und Ramona Karst zeigten in der ersten Szene wie eine angebliche Enkelin ihre Gesprächspartnerin, eine alte Dame, dazu bringt, ihr alle Informationen zu geben, die sie benötigt, um ihre Rolle als Enkelin zu spielen. Die falsche Enkelin bringt die Frau dazu, Geld und Schmuck an einen angeblichen Freund zu übergeben, genau so wie es die echten Enkeltrick-Betrüger machen.
Falsche Polizeibeamte:
Für die zweite Szene holten die beiden Akteurinnen Margarete aus dem Publikum auf die Bühne und spielen mit ihr einen betrügerischen Anruf durch. Das Bundeskriminalamt ruft an und warnt vor Einbrechern. Die Angerufene soll Schmuck und Geld einem angeblichen Polizisten in Verwahrung geben.
Anschließend gab es im Gespräch mit Elisabeth Jacobi als Vertreterin der Polizei und Stefanie Clauss, Leiterin des Beratungscenters der Kreissparkasse Waiblingen, Informationen zu Vorgehensweisen von Enkeltrick-Betrügern sowie falschen Polizeibeamten und Verhaltenstipps wie man sich davor schützen kann, Opfer zu werden.

Missbrauch von Zahlungskartendaten:
Angesprochen wurde auch das Auslesen von EC- und Kreditkartendaten, die zur kontaktlosen Zahlung freigeschaltet sind, mittels spezieller Geräte. Mit diesen Daten werden dann Einkäufe im Internet getätigt oder Flugreisen gebucht.
Tipps:
Kontaktlos Funktion bei der Bank deaktivieren lassen oder Karten in einer speziellen Schutzhülle mit RFID-Blocker verwahren. In der Regel ist eine solche bei der Hausbank auf Nachfrage erhältlich.

Angeblicher Handwerker:
In der dritten Szene erzählte der in einen Arbeits-Overall gekleidete angebliche Handwerker der Hausfrau, dass es einen Wasserrohrbruch in der Nähe gegeben habe und er jetzt nach der Reparatur den Wasserdruck prüfen sollte. Während die hilfsbereite Frau Wasserhähne öffnete und die Toilettenspülung betätigte, packte der angebliche Handwerker seelenruhig alle Wertsachen ein und verließ die Wohnung.

Komplizendiebstahl:
Die angebliche Mitarbeiterin eines Küchenstudios fragte höflich, ob sie in der Küche etwas ausmessen dürfe. Die Familie in der Wohnung darüber habe eine neue Küche bestellt und sie habe vergessen, die Höhe des Fensters auszumessen. Dort sei niemand zu Hause und die Wohnungen seien doch gleich. Frieder aus dem Publikum war hilfsbereit und ließ sie in die Wohnung und nicht aus den Augen. Er hat sich vollkommen richtig verhalten – nur die offene Terassentüre vergessen, die eine Komplizin nutzt, um herein zu schleichen und die Wertsachen einzupacken.

Unseriöse Schlüsseldienste:
Die Töpfe köcheln mit dem Essen auf dem Herd, schnell noch den Müll heraus getragen, Türe zugefallen, was tun? Überzeugend zeigen die beiden Schauspielerinnen wie schnell man an einen unseriösen Schlüsseldienst geraten kann, der die Notlage ausnutzt, horrende Preise verlangt und den Schlüssel fürs neue Schloss erst gegen Unterschrift und Geld aushändigen will.
Tipps:
– Örtliche Handwerker beauftragen, für Notfälle schon mal alle Telefonnummern bereit halten.
– Gewünschte Leistungen vorher genau absprechen. Zeugen dazu holen.
– Bei diesem Beispiel wäre auch die Feuerwehr eine gute Hilfe.
– Einfachste Lösung: in der Nachbarschaft oder bei vertrauenswürdigen Bekannten einen Ersatzschlüssel deponieren.
– Schlüssel für den Notfall nie im Außenbereich des Hauses unter Blumentöpfen oder an sonstigen Verstecken deponieren!

Betrügerische Gewinnspiele:
Wer freut sich nicht, wenn er bei einem Kreuzworträtsel-Wettbewerb ein neues schickes Auto gewonnen hat? Gezeigt wird, wie die angebliche Gewinnerin geschickt dazu gebracht wird, Überführungskosten für das – natürlich nicht existierende – Auto zu bezahlen.

Zum Theaterprojekt:
Der Inhalt des kriminalpräventiven Theaterstücks „Hallo Oma, ich brauch Geld“ wurde von Allan Mathiasch von „dieTheaterExperten“ konzipiert und ausgearbeitet. Das Projekt erhielt im Dezember 2016 den 2. Preis beim „European Crime Prevention Award“, einem Präventionspreis der Europäischen Union.
Weil aktuell immer noch viele ältere Menschen Opfer von Trickbetrügern (Enkeltrick, falsche Polizeibeamte) werden, wurde vom Referat Prävention Außenstelle Fellbach des Polizeipräsidiums Aalen, dem Förderverein für Prävention „Initiative Sicherer Landkreis Rems-Murr“ und dem Kreisseniorenrat Rems-Murr das Projekt „Forum-Theater für Senioren“ entwickelt. Die Stiftung der Kreissparkasse Waiblingen finanziert acht Aufführungen des Stücks „Hallo Oma, ich brauch Geld“ im Rems-Murr-Kreis. Die Organisation der Aufführung in Welzheim haben die LandFrauen Welzheim in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde übernommen.

Weihnachtliche Filzideen

Eine kleine Gruppe Begeisterter hat sich zum zweiten Mal in diesem Jahr unter der sachkundigen Anleitung von Frau Kopp zum Filzen zusammen gefunden. Nach der theoretischen Einführung werkelten alle begeistert an ihren Objekten. Gefilzt wurden u.a. Stulpen, Windlichter und auch zwei bärtige Nikolausköpfe.

Beleuchtete Dekokugeln aus Acrylglas und Seidenpapier

An einem großen Tisch mitten im Raum des Bürgerhauses Breitenfürst werkelte ein Gruppe von Frauen fröhlich vor sich hin. Kugeln aus Acrylglas wurden mit Seidenpapier beklebt. Um den Tisch herum und draußen im Flur hörte es sich an wie in einem Frisörsalon: die fertigen Kugeln wurden trocken gefönt. Nachdem ein Loch für die LED-Beleuchtung gebohrt war, wurde mit Begeisterung und reichlich Auswahl an Material dekoriert. Es gab Thuja, Nadelgehölz, Zapfen, Efeu, Moos, Zitrusfrüchte- und Apfelscheiben, Physalis, Rinde, Nüsse usw. Gemeinschaftlich basteln macht einfach mehr Spaß und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.

Hülsenfrüchte – unser heimisches Superfood

Vortrag von Diätassistentin Katrin Stauß

Die Referentin berichtete den interessierten Landfrauen und Gästen über die Vielfalt der Hülsenfrüchte:
Linsen, Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, Süßlupinen, Erdnüsse, Klee, Luzerne
und gab Antwort auf die Frage, was die Hülsenfrüchte zum Superfood macht.

Hülsenfrüchte bestehen aus Vitaminen, Kohlehydraten, Eiweiß, Fett und Ballaststoffen. Z.B. in 100 g Linsen sind 272 kcal. Sie haben einen großen Anteil an Eiweiß und einen kleineren Anteil an Fett und Ballaststoffen. In 100 g Soja sind 446 kcal. Sie haben einen hohen Fettgehalt, wenig Kohlehydrate und viel Eiweiß.
Hülsenfrüchte allgemein haben einen hohen Eisengehalt. Ihre Ballaststoffe machen satt, man bekommt weniger Heißhunger und sie sind Cholesterin senkend.
Jeder Deutsche verzehrt im Jahr durchschnittlich 1 kg Hülsenfrüchte.
Die meisten Hülsenfrüchte landen aber als Tierfutter im Futtertrog.
Hülsenfrüchte kann man aber auch ohne weiteres aus der Konservendose verwenden.
Hülsenfrüchte sind Düngefabriken auf dem Acker ! Aber sie sollten niemals zwei Jahre nacheinander auf dem gleichen Beet oder Acker angepflanzt werden, da der Ertragsrückgang bis zu 50 % beträgt !
Die Referentin stellte nun verschiedene Hülsenfrüchte-Arten vor:

Linsen
sind kein heimisches Superfood. Sie haben vor ca. 10.000 Jahren den Weg von Kleinasien nach Europa gefunden. Weltweit gibt es 70 verschiedene Sorten an Linsen.
Die Linse ist eine Kletterpflanze und braucht zum wachsen Stützgetreide. Linsen können nicht roh verzehrt werden sondern müssen gekocht werden. Gelbe und rote Linsen sind am bekömmlichsten.
Nun gab es die ersten Kostproben und zwar:
– Orientalischer Linsenaufstrich aus roten Linsen
– Linsensalat aus grünen, marmorierten Alblinsen
– Linsenküchle

Bohnen
sind ungekocht sehr giftig !
Weltweit gibt es mehr als 700 Bohnensorten. Sie sind sehr frostempfindlich. Auch haben sie unterschiedliche Wuchsformen. Europaheimisch ist nur eine Bohnensorte und zwar ist das die Saubohne.
Als Kostprobe gab es einen leckeren Bohnensalat.

Erbsen
sind eine der ältesten Kulturpflanzen.
Sie sind unempfindlich gegen Pilzbefall. Außerdem reifen sie sehr schnell. Das wichtigste Anbauland ist Kanada. Es gibt grüne und gelbe Erbsen.

Kichererbsen
sind mit unseren Erbsen nicht verwandt. Sie mögen warmes und trockenes Klima.
Als Kostprobe gab es einen Kichererbsten-Zwiebelaufstrich sowie einen Lupinen-Kaffee, der fast so schmeckt wie echter Bohnenkaffee.

Erdnuss
ist keine Nuss, das war den wenigsten Zuhörerinnen bekannt, sondern eine Hülsenfrucht mit sehr hohem Fett- und Kaloriengehalt.

Der Vortrag war sehr interessant und gut vorgetragen. Wir Teilnehmerinnen haben viel Bekanntes und Unbekanntes über die Hülsenfrüchte erfahren.

Übrigens: 2016 war das „Jahr der Hülsenfrüchte“.

100 Jahre Frauenwahlrecht – auf dem Weg zur Gleichberechtigung

Vortrag von Johanna Schweigel, Bildungsreferentin beim LandFrauenverband Württemberg-Baden e.V.

Die Referentin verdeutlichte sehr anschaulich, dass der Kampf um das Wahlrecht für Frauen schon vor mehr als 100 Jahren begann und zeigte verschiedene Schritte und Vorgehensweisen eindrucksvoller Frauen auf.

Zur Zeit der Deutschen Revolution 1848 wurde für mehr Demokratie gekämpft, u.a. für die Abschaffung des Dreiklassenwahlrechts und die Pressefreiheit. Allerdings fand sich in allen Proklamationen, auch in der Mannheimer Petition, kein Wort über die Rechte von Frauen.
Louise Otto-Peters gründete 1948 die erste „Frauen-Zeitung“, in der erstmals öffentlich politische und private Forderungen von Frauen zur Gleichberechtigung vertreten wurden. Wie brisant das zur damaligen Zeit war, zeigt die „Lex Otto“ von 1850. Für eine einzige Frauenzeitung wurde eigens das Pressegesetz des Königreichs Sachsen geändert. §12 dieses Gesetzes verbot Frauen die Herausgabe von Zeitungen. Frauen, die sich in der Öffentlichkeit politisch äußerten, wurden verhaftet. Vereinigungen, die sich mit Gleichberechtigung, Wahlrecht und anderen politischen Themen befassten, wurden als Wohltätigkeitsvereine getarnt.

Frau Schweigel erzählte von Hedwig Dohm, einer Schriftstellerin, geboren 1831,die gleiche Bildung und Ausbildung für beide Geschlechter forderte und für Frauenstudium und Frauenstimmrecht kämpfte .
Und von den ab 1880 entstehenden drei Bewegungen:
– der Internationale Frauentag unter Leitung der proletarischen Frauenbewegung um Clara Zetkin, der das Frauenwahlrecht und Lohngleichheit fordert.

– der Bund Deutscher Frauenvereine (BDF) mit den gemäßigten Vertreterinnen Auguste Schmidt und Helene Lange, der sich für bessere Bildung von Frauen, „gleiche Bildung für alle“, und bessere Arbeitsbedingungen für Frauen einsetzt sowie gegen die damals geplante Neuregelung des Familienrechts im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) kämpfte, in der Frauen von ihren Ehemännern auch bei der Kindererziehung noch stärker bevormundet werden sollten.

– der Verband fortschrittlicher Frauenvereine, der die Idee vertritt, jeder Mensch soll das Recht haben, seine Individualität zu entwickeln und sich ebenfalls für das Frauenstimmrecht als Teil der Gleichberechtigung einsetzt. Prominente Aktivistinnen sind Minna Cauer und Anita Augspurg, die den ersten Frauenstimmrechtsverein leiteten.
Johanna Schweigel zeigte die Entwicklung dieser Bewegungen sehr lebendig auf, indem sie die Lebensgeschichte der genannten Aktivistinnen sowie die von Lida Gustava Heymann und Marie Stritt schilderte.