Elternunterhalt – das Sozialamt bittet zur Kasse

Wenn Rente und Pflegegeld nicht ausreichen wird zunächst der Sozialhilfeträger Heimkosten vorstrecken, jedoch auf die Kinder zukommen. Wie hoch die finanziellen Belastungen sind und inwieweit die Kinder in Anspruch genommen werden können hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab.

Wolfgang Theissen, Fachanwalt für Familien- und Erbrecht, referierte in gut verständlicher, prägnanter und unterhaltsamer Form anhand praktischer Beispiele über das Wichtigste zum Elternunterhalt.

Die wichtigsten Punkte des Vortrags kurz zusammengefasst:
Unterhaltsanspruch und -verpflichtung:
Beim Unterhaltsanspruch gibt es eine fest vorgegebene Rangfolge. An erster Stelle stehen die minderjährigen Kinder, es folgt der Ehegatte usw.. Der Anspruch von Eltern auf Unterhalt ist diesen gegenüber nachrangig.
Verpflichtet zum Unterhalt sind der Ehegatte des Unterhaltsberechtigten, die Kinder und im Wege der Ersatzhaftung die Enkel.
Verzichtserklärungen zu Lasten Dritter, insbesondere des Sozialhilfeträgers sind unwirksam.

Leistungsfähigkeit des Verpflichteten:
Zunächst wird das eigene Vermögen des Unterhaltsberechtigten eingesetzt. Sollte dieses nicht ausreichend sein oder aufgebraucht werden, geht der Sozialhilfeträger auf den/die Unterhaltsverpflichteten zu.
Es wird geprüft, ob der Verpflichtete überhaupt in der Lage ist, ohne Gefährdung seines eigenen angemessenen Unterhalts selbst Unterhalt zu zahlen. Der Verpflichtete muss umfassend Auskunft über sein Einkommen, seine sonstigen Einnahmen und sein Vermögen geben. Seine laufenden Kosten und Ausgaben werden durch Abzug bei der Berechnung berücksichtigt. Eine eigene Immobilie ist ein Sonderfall: der Wohnvorteil wird angerechnet, die Hauslasten sind abzuziehen und die Immobilie muss als Altersvorsorge berücksichtigt werden. Bei der Berechnung der Leistungsfähigkeit des Verpflichteten sind viele unterschiedliche Faktoren zu berücksichtigen.

Unser Fazit:
Im Normalfall kann der Verpflichtete den Unterhalt für pflegebedürftige Eltern aufbringen, ohne in Armut abzugleiten. Allerdings ist die Berechnung der Leistungsfähigkeit sehr komplex. Um hier bei der Festsetzung keine Nachteile zu erleiden, sollte man sich vorher ausgiebig damit befassen oder fachkundigen Rat einholen.

Wir bedanken uns beim Vortragsservice der Sparkassen Finanzgruppe Beratungsdienst Geld und Haushalt für den Vortrag.

Faszien

Christine Euchner, Bildungsreferentin des Landfrauenverband Württemberg-Baden e.V., referierte einprägsam und kurzweilig über Faszien, wie diese funktionieren, welche Aufgaben sie haben und wie sie trainiert werden können. Hiermit können wir nur einen kurzen Einblick in den zweistündigen Vortrag geben.

Faszien, die großen Unbekannten, wurden und werden erforscht von Dr. Robert Schleip.

Eigenschaften:
Faszien sind unterschiedlich dick und haben unterschiedliche Eigenschaften: je dicker, desto starrer. Sie umhüllen Muskelzellen, Muskelfasern, Muskelfaserbündel und Muskeln. Faszien können fest und elastisch sein, biegsam wie Bambus und reissfest. Sie ermöglichen federnde Bewegungen wie eine Gazelle.

Aufgaben – gesundheitliche Probleme:
Verklebte Faszien können nicht mehr federn weil sie starr sind. Im Bindegewebe sind viele Rezeptoren, deshalb schmerzen verklebte Faszien.
Faszien können auch brüchig werden und dadurch die Funktion des Lymphsystems beeinträchtigen.

Training:
Verklebungen können wieder gelöst werden. Brüchiges Gewebe ist trainierbar. Verbesserungen sind durch dehnen, federn, spüren und beleben der Faszien zu erreichen.
Sport mit Schwerpunkt auf sinnliche, erspürende Bewegungen und bewusstes Wahrnehmen verbessert den Zustand der Faszien. Gedehnt werden sollte in langen Ketten, dreidimensional, dahinschmelzend in die Dehnung. Wichtig ist die Entspannung von Nacken und Rücken z.B. durch die Wirbelschlange. Das Beleben gelingt durch aktivieren mittels Bewegung und viel Trinken.
Faszientraining macht sich bei den dünnen Faszien schon nach 4-6 Wochen Training bemerkbar, bei den dicken dauert der Umbau 2-3 Jahre.

Rezept für den Alltag:
Die Faszien jeden Tag fordern durch:
Bewegung, Entspannung, bei Schmerzen nach den 80 % unter Wasser forschen, neugierig sein, was kommt.

Römisches Leben am Limes und im Limeshinterland im 2. und 3. Jh. n. Chr.

Vortrag von Dr. Marcus Meyer, Archäologe, vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

In dem reich bebilderten Vortrag von Dr. Marcus Meyer richtete sich der Blick auf das römische Leben im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. in der Region Mittlerer Neckar sowie am südlichen Obergermanischen Limes. Über 150 Jahre archäologische Forschung und eine große Bandbreite an materiellen Hinterlassenschaften erlauben mittlerweile vielfältige Einblicke in den Lebensalltag der Menschen, die vor rund 1800 Jahren in diesem Gebiet lebten.

Und die Menschen und ihren Alltag konnten wir im Vortrag lebensnah in Wort und Bild erleben:
– ihre Siedlungen und Häuser,
– Hausrat,
– Lebensgrundlagen,
– Kleidung, Schmuck und Frisuren,
– Religion und Totenkult.

In der römischen Abteilung des Museums hat Herr Dr. Meyer die Originalfunde vorgestellt, das Leben in Welzheim beschrieben und mit dem Leben in der Region verknüpft.

Einblicke in den Vortrag finden Sie hier: Römisches Leben am Limes

 

Mit Ziegen kommt die Hoffnung – LandFrauen für Uganda

Ulrike Siegel bereiste mit ihrer Familie über den Jahreswechsel 2016/2017 Uganda. Da sie persönliche Verbindungen zu dem Projekt „LandFrauen für Uganda“ der Welthungerhilfe hat, das auch vom Deutschen LandFrauenverband unterstützt wird, hatte sie die Gelegenheit einen guten Einblick in die Verhältnisse vor Ort in der Provinz Karamoja und das Projekt zu erhalten.

Mit ihrem Lichtbildvortrag brachte sie uns das Alltagsleben der Menschen in Uganda sehr nahe. Fesselnde Landschaftsbilder zeigten wie unterschiedlich die geografischen Gegebenheiten dieses Landes sind. Und wir erfuhren viel über die Politik und Wirtschaft des Landes. Beeindruckt hat uns, dass Uganda trotz seiner Armut mehr Flüchtlinge aufnimmt als die Bundesrepublik Deutschland: Uganda ist Zufluchtsland für Flüchtlinge aus dem Kongo und Südsudan. Und dass sich Ugander für den Umweltschutz einsetzen: für einen Stopp der Abholzung großer Flächen für Teeplantagen.

Die Provinz Karamoja ist besonders von der Armut betroffen: die letzten beiden Jahre hat es nicht geregnet, die Getreidespeicher sind leer. Die Einwohner sind traditionell Hirten. Infolge der Dürre mussten die Rinder verkauft werden. Das hat vielen Familien die Existenzgrundlage entzogen. Die Kindersterblichkeitsrate ist extrem hoch: 2 von 10 Kindern erreichen das 5. Lebensjahr nicht.

Für diese Probleme gibt es eine Lösung: die professionelle Aufzucht von Ziegen. Frauen, die traditionell für das Kleinvieh zuständig sind, erhalten als Lohn für ihre Arbeit eine Ziege, mit deren Milch sie ihre Familie ernähren können. Beispielsweise wurde ein Regenrückhaltebecken von Hand ausgeschaufelt. Die Arbeiterinnen konnten für eine fest gelegte Anzahl von Stunden Arbeit eine Ziege erhalten.

Infos zur Referentin, die auch Autorin ist und u.a. die Bauerntöchter-Geschichten geschrieben hat: http://ulrike-siegel.de/

Blühender Garten übers Jahr

Vortrag von Christa Schumacher, Landwirtschaftsamt Backnang, über Stauden ein- und mehrjährig

Die Referentin gab einen Überblick über ein- und zweijährige Blumen, Blumen aus Zwiebeln und Knollen, ein- und mehrjährige Stauden, Sträucher, Blüten- und Wildsträucherhecken sowie Bodendecker.

Sie betonte, wie wichtig es ist dem Garten Form und Struktur zu geben und bei der Auswahl der Pflanzen deren Standort und die Bodenbeschaffenheit zu berücksichtigen. Genauso wichtig ist es aber auch, bei der Planung zu überlegen, wie viel Zeit man für den Garten hat, damit sich Arbeit und Erholung die Waage halten.

Die ungefähr 50 Gäste haben viele interessante Anregungen mit nach Hause genommen. Merkzettel sowie Broschüren zum Thema gab’s ebenfalls:  Stauden – Übersicht ein- und zweijährige

Mischkulturen im Garten

Christa Schumacher vom Landwirtschaftsamt Backnang referierte über Mischkulturen im Garten mit Schwerpunkt Anlageplanung im Gemüsegarten. Planung ist das A und O.

Sie gab Tipps zum Anbau von Gemüse in Beeten, Balkonkästen, Hochbeeten und Naschgärten sowie über intensive Gartennutzung, d.h. über Vorkultur, Zwischenkultur, Hauptkultur und Nachkultur und welche Gemüsearten und Kräuter wann gepflanzt werden sollten. Auch erfuhren die interessierten Gäste, wie man Insektenbefall vorbeugt, welche Gemüsearten als Nachbarn sich mögen oder welche negativen Auswirkungen es gibt, wenn sie sich nicht mögen.

Christa Schumacher wies aber auch noch ausdrücklich darauf hin, dass nicht nur die Arbeit im Garten überwiegen sollte, sondern auch die Freude daran nicht zu kurz kommen darf.

Es war für die zahlreichen Gäste eine sehr interessante und lehrreiche Veranstaltung. Der Vortrag war eine gemeinsame Veranstaltung der LandFrauenvereine Kaisersbach, Pfahlbronn und Welzheim.

Die Tischvorlage hierzu finden Sie hier: Anbau von Gemüse in Mischkultur

Hätten Sie`s gewusst – Lebenserfahrung, Schätze des Alter(n)s

Petra Eisele, Bildungsreferentin des Bildungs- und Sozialwerk im LandFrauenverband Württemberg-Baden e.V, unterhielt 30 LandFrauen und Gäste mit ihrem Vortrag zum Leitthema „Lebenserfahrung Schätze des Alter(n)s“. Der Vortrag war in Form eines Quiz mit den Kategorien

LandFrauen
Zukunft aktiv und wertvoll gestalten
Lebenserfahrungen – Schätze des Alter(n)s
Miteinander – Vielfalt als Chance.
Gespielt wurde in 4 Gruppen. Je nach Schwierigkeitsgrad der Fragen gab es 40, 60, 80 oder 100 Punkte.

Die richtigen Antworten wurden von Frau Eisele ausführlich erklärt. So lernten die Mitspielerinnen einiges Wissenswertes zu Mitmachdemokratie, Bürgerschaftliches Engagement, Frauen und Alter(n), Generation 50 +, Daseinsvorsorge im ländlichen Raum und Migration und Miteinander. Konkrete Fragen waren z.B. „Initiative Chefsache – was ist das?“ oder „Welches neue Gesetz, für das sich die LandFrauen stark gemacht haben, ist kürzlich in Kraft getreten?“

Die Siegergruppe erreichte 600 Punkte und wurde mit Ruhm und Ehre überschüttet.

Sicher leben im Rems-Murr-Kreis – zu Hause und unterwegs

Wie erkenne und vermeide ich Unannehmlichkeiten und Gefahren
Der Vortrag von Elisabeth Jacobi, Sicherheitsberaterin für Senior/innen der Initiative Sicherer Landkreis Rems-Murr e.V. (ISL) und Referat Prävention Fellbach des Polizeipräsidium Aalen, war gut besucht.

Dieser Vortrag umfasste zwei Themenkreise, die viele Menschen beschäftigen und wovor sie sich fürchten:
zum einen Opfer eines Einbruchs zu werden und zum anderen unterwegs belästigt, beraubt oder verletzt zu werden.

Zunächst wurde der Film „Aufgepasst Gefahr – Gute Nachbarschaft“ des NDR gezeigt und anhand diesem sowie der beiden aufgestellten Rollups Tipps erarbeitet, wie jedermann dazu beitragen kann, Wohnungseinbrüche durch sicherheitsbewusstes Verhalten der Wohnungsinhaber und eine aufmerksame Nachbarschaft zu verhindern. Die Zuhörer und Zuhörerinnen arbeiteten engagiert und aufmerksam mit. Hingewiesen wurde auch auf Beratungen der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle zu technischen Sicherungen.

Anschließend wurde der Film „Ohnmacht“ gezeigt und anhand dessen erarbeitet, wie man Belästigungen aus dem Weg gehen, wie man als Betroffene Hilfe einfordern  und wie jedermann helfen kann, ohne sich in Gefahr zu bringen.

Hier die wichtigsten Tipps zum zweiten Thema:

Im Vorfeld:
Kritische Situationen erkennen, Gefahren aus dem Weg gehen, Provokationen ignorieren.

Wie kann ich als Betroffene Hilfe einfordern:
– Laut und deutlich Passanten direkt ansprechen!
Ich-Botschaft! Kurz Sachverhalt vermitteln! Sagen, wie geholfen werden kann!
– Notruf 110!
– Anzeige bei der Polizei erstatten

Wie kann ich helfen, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen:
– Ich fordere andere aktiv zur Mithilfe auf!
– Ich mache laut auf den Täter aufmerksam – keine Anonymität mehr für diesen
– im Notfall: sofort Notruf 110!
– Ich beobachte aufmerksam: Aussehen der Täter einprägen, ggfs. Fluchtrichtung, Fahrzeug usw.
– Ich kümmere mich um das Opfer
– Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung

Weitere Präventionstipps zu diesen und anderen Themen finden Sie unter: http://www.polizei-beratung.de/

Ich habe gedacht, du hast gedacht – gute Beziehungen enstehen durch Kommunikation

Der Vortrag von Rita Reichenbach-Lachenmann, Bildungsreferentin des Bildungs- und Sozialwerk im LandFrauenverband Württemberg-Baden e.V, war mit 42 Personen gut besucht.
Die aufmerksamen Zuhörerinnen und Zuhörer erfuhren, was Kommunikation heißt und in welcher Form sie stattfindet. Ein Alltag ohne Kommunkation funktioniert nicht und oft kommt es zu Missverständnissen. Lebendig und mit Beispielen mitten aus dem Leben angereichert erzählte die Referentin davon.
Und was noch wichtiger ist: im Dialog mit den Anwesenden erarbeitete Frau Reichenbach-Lachenmann die wichtigsten Regeln dafür wie man „gut“ miteinander kommuniziert, Missverständnisse möglichst nicht entstehen lässt und entstandene Missverständnisse aus der Welt schafft.

Dass Frau Reichenbach-Lachenmann Kommunikation aus dem Effeff beherrscht, merkten wir daran, wie kurzweilig der einstündige Vortrag war. Wir hätten noch lange weiter zuhören können.

Neuerungen im Straßenverkehr

Meist liegt es schon Jahre zurück, dass Frau die Verkehrsregeln in der Fahrschule gelernt hat. Änderungen der Gesetze und Verordnungen erfährt der Durchschnittsbürger in der Regel eher zufällig aus der Presse. Das richtige Verhalten im Straßenverkehr ist aber für alle Verkehrsteilnehmer von elementarer Wichtigkeit. Und manchmal fühlt man sich im Straßenverkehr unsicher, weil Zweifel aufkommen, ob sich die Rechtslage nicht zwischenzeitlich geändert hat.

Der Vortrag von Hans-Joachim Seibold, einem erfahrenen Verkehrserzieher von der Verkehrsprävention Fellbach sollte Abhilfe schaffen. Der Referent hat uns die Änderungen der letzten Jahre in gut verständlicher und unterhaltsamer Form vermittelt. Zudem wurden wir über Fahrerassistenzsysteme aufgeklärt und wissen nun, was welches System kann und wo die Grenzen sind. Kurz gesagt: Wir wissen nun, was wir unbedingt wissen sollten um uns sicher im Straßenverkehr zu bewegen.